Unsere Kapelle
- 1:
Unser Dorf.
- 2:
Unsere Kirche.
- 3:
Unsere Kapelle.
- 3.1:
Sagen.
- 3.2:
Die Kapelle in Bildern.
- 3.3:
Wichtiger Hinweis.
- 3.1:
- 4:
Unser Spielkreis.
- 5:
Unsere Vereine.
- 6:
Unsere Bilder.
- 7:
Unsere Souvenirs.
- 8:
Unsere Downloads.
- 9:
Unsere Links.
- 10:
Unsere Gäste.
- 11:
Datenschutz.
Die Schulenberger Kapelle

Ob die Kapelle Schulenburger Kapelle oder Schulenberger Kapelle heisst, wird in Sack eindeutig beantwortet. Trotz anderslautender höchstoffizieller Darstellungen heißt die Kapelle Schulenberger Kapelle. Auch wenn die Kapelle der Sage nach aus Schulenburg kommt, heißt es in alten Überlieferungen: Die Kapelle vom Schulenberge.
Die Ruine der Schulenberger Kapelle liegt etwa 800 Meter nördlich von Sack am Holzer Berge unterhalb des Grafelder Waldes. Vielleicht hat hier eine kleine Siedlung gelegen, die wegen schlechter Wasserverhältnisse aufgegeben wurde, wie auch Pastor Rüdemann 1624 vermutete. Von der 9,75 x 7,55 Meter großen Kapelle sind heute nur noch die über 50 cm starken Umfassungsmauern aus Kalkbruchstein vorhanden. In einer Beschreibung aus dem Jahre 1928 wird von einem niedrigen Spitzbogenturm mit Schleifrillen und einer neueren rechteckigen Lichtöffnung sowie von einem vermauerten Rundbogenfenster berichtet. Nach ihrer Bauart stammt die Kapelle wohl aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts. Spuren alter Bemalung wurden festgestellt. „Da in alten Nachrichten über die Örtlichkeit niemals von einer Kapelle zum Schulenberg geredet wird, ihrer weder im Visitationsprotokoll bei Einführung der Reformation (1542) noch im Erbregister gedacht wird, so wird sie wohl nur kurze Zeit, vielleicht von 1480 bis ca. 1542 als Kapelle für eine Siedlung gedient haben.“(Geschichte des Kreises Alfeld, Paul Graff, 1928) Bis ins 19. Jahrhundert wurde die Kapelle von Katholiken aufgesucht. Von Everode seien viele Katholiken hierher gewallfahrt. Daher heißt der Fußweg hierher auch heute noch „Marienstieg“. Die Einrichtung der Kapelle bestand aus einer Kanzel, Altar, 10 Bänken und einer 32 Fuss langen Empore. Das Dach war mit Ziegeln gedeckt und hatte einen Dachreiter als Turm. In der Kapelle befand sich ein Marienbild mit dem getöteten Jesus auf dem Schoß. Das Marienbilde aus der Schulenberger Kapelle soll zweimal gestohlen worden sein. Die Mutter Gottes hat sich jedoch als die Stärkere erwiesen und stand nach beiden Missetaten wieder in der Kapelle.
1109
Einer in der Kapelle weiland gefunden Tafel zufolge soll Ritter Joachim die Kapelle reich bedacht haben.
1333
Erste Erwähnung der Schulenberger Kapelle im Lehnsgüterverzeichnis des Michaelisklosters, worin es heißt, dass Arnold von Holthusen 2 Lehnshufen in „Schulenberche“ besaß.
Als gesichert muss heute wohl die Erkenntnis gelten, dass im 13. Und 14. Jahrhundert eine kleine Siedlung unterhalb der Schulenberger Kapelle bestanden hat. Als Beweis dienen Bodenproben auf Phosphate und Ausgrabungen von Scherben.
1480
Vermutete Einweihung der Schulenberger Kapelle „Kirche unserer lieben Frau zum Schulenberg und von Steinberg“.
Im norddeutschen Kirchenbau wurden im 15 Jahrhundert Satteldächer verbaut. Das altdeutsche Satteldach hat 62 Grad
1542
Vermutete Entwidmung der Schulenberger Kapelle.
Im Heimatmuseum Alfeld befindet sich eine mittelalterliche Christusfigur aus der Schulenberger Kapelle.
1550
Wegen des Marienbildnisses wird die Schulenberger Kapelle zum Marienwallfahrtsort. Schutzpatrone der Kapelle sind der Heilige Bonifatius und die heilige Jungfrau Maria.
1624
Pastor Andreas Rüdemann (1622 – 1628) schreibt dem Patron von Steinberg-Bodenburg, dass die Orte Sack und Schulenberg wohl nebeneinander bestanden haben, und das Schulenberg wegen der misslichen Wasserverhältnisse aufgegeben worden sei. Er schreibt im Weiteren, „dass in der Schulenberger Kapelle neben den (katholischen) Wallfahrten auch viel teuflisches, abergläubisches und Gott missfälliges getrieben worden sei“.
1729
Die Schulenberger Kapelle wird am 1. Advent, Karfreitag und am 2. Pfingsttag zu Gottesdiensten benutzt, berichtet Pastor Rasch dem Patron von Steinberg-Bodenburg.
Der damals neue Pastor Justus Ulrici wird ausdrücklich als „Pastor zum Sack und für die Fillial Capell zum Schulenberg“ ernannt.
1814
Am 24.07.1814 geht ein Festumzug von der Säcker Kirche zur Schulenberger Kapelle anläßlich des Friedensfestes.
1833
Nach dem Ableben des Bischof Osthaus entfällt der geplante Abriss der Schulenberger Kapelle.
Pastor Hartung fordert nun den Innenabriss der Schulenberger Kapelle um das Material zur Renovierung des Pfarrwitwenhauses zu verwenden – das Mauerwerk wolle er jedoch stehen lassen.
1840
Das Dach der Schulenberger Kapelle ist sehr schadhaft, das Fenster ist zerbrochen, das Innere verwüstet und manches ist gestohlen.
Das wundertätige Marienbild und andere Holzfiguren liegen abgerissen umher.
1842
Anlässlich der Reformationsfeier findet ein Festumzug von der Säcker Kirche zur Schulenberger Kapelle statt.
1857
Renovierung der Kapelle durch die katholische Kirchengemeinde Alfeld
1973
Zum Erhalt der Schulenberger Kapelle werden Sanierungsmaßnahmen eingeleitet.
1976
Unter Mitarbeit des Architekten August Hasse wird der von Steinen und Erde zugeschüttete Boden in der Schulenberger Kapelle ausgekoffert.
1998
Der Kreisheimatpfleger Kraus reinigt mit Schülern der Carl Benscheid Realschule die Schulenberger Kapelle und schneidet den Grünbewuchs zurück.
2012
Eine Gruppe Säcker legt die Kapelle frei.
Â
(Textquelle "Wir woll´n nach´n Sacken geh´n", Stephanus Fischer / Jürgen Gerke, Eigenverlag)
Â